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Kernarbeitszeiten an der Universitätsklinik Freiburg
Anfang der 90er Jahre wurde in zahlreichen Kliniken Deutschlands versucht, die Arbeitsbedingungen im Pflegedienst durch Einführung neuer Arbeitszeitmodelle zu verbessern. Im Vordergrund standen dabei die so genannten "Kernarbeitszeitmodelle", die zum Ziel hatten, Schichtarbeit zu reduzieren und Arbeitszeiten zwischen etwa 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu verstärken. An der Universitätsklinik Freiburg wurden auf Initiative des Personalrates frühzeitige Kernarbeitszeitregelungen eingeführt und erprobt. Selbst nach mehrjähriger Praxis werden diese Regelungen von den Beschäftigten eher ambivalent beurteilt. Die Studie untersuchte, wie die Kernarbeitszeitregelungen ausgestaltet sind und wie sie vor dem Hintergrund der Arbeitszeitwünsche und Bedürfnisse der Pflegekräfte beurteilt werden. Dabei wurde besonders auf die Auswirkungen der Neuregelungen des Arbeitszeitgesetzes eingegangen. Die empirische Grundlage bildeten qualitative und quantitative Erhebungen im Pflegedienst der 83 Normalpflegestationen des Universitätsklinikums Freiburg. Neben Hospitationen auf sechs Stationen wurden 20 Leitfadeninterviews mit Pflegekräften und Stationsleitungen durchgeführt. Durch die Auswertung vorliegender Stations- und Personalstatistiken und eine schriftliche Organisationserhebung von 83 Stationen wurden die wesentlichen Rahmendaten über die Dienstpläne, die Personalstruktur und die Arbeitsorganisation erhoben. Den Schwerpunkt der Studie bildete schließlich eine mündliche Befragung von 611 Pflegekräften zur Arbeitszeitgestaltung, den Arbeitszeitwünschen, den Auswirkungen der Arbeitszeit auf das Alltagsleben und die Berufszufriedenheit. Ergänzt wurden diese Angaben durch ein 28 Tage umfassendes Arbeitszeitprotokoll der geplanten und der tatsächlichen Arbeitszeiten.
- Themenfeld:
- Arbeit und Organisation (Beschreibung, weitere Projekte)
- Auftraggeber:
- Hans-Böckler-Stiftung
- Status:
- abgeschlossen
- Laufzeit:
- 1996 - 1997
- Publikationen:
- Buch