Monitoring „Demokratische Integration“ in Deutschland 2.0

In Kooperation mit dem Zentrum für Zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) hat das Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft e.V. (FIFAS) das 2017 begonnene Monitoring der 96 Raumordnungsregionen Deutschlands fortgeführt (s. Projektbeschreibung und Buchpublikation 2019), das Unterschiede in der demokratischen Integration der Bevölkerung und darauf wirkende strukturelle Einflussfaktoren in den Blick nimmt. Für die Analysen wurden verfügbare amtliche Statistikdaten und Befragungsdaten, vor allem des Freiwilligensurveys 2019, herangezogen.

Demokratische Integration wird in diesem Monitoring als eine Eigenschaft von territorialen Aggregaten, in diesem Fall den Raumordnungsregionen Deutschlands, verstanden. Sie zeigt sich in einem hohen Vertrauen der Bevölkerung in demokratische Institutionen, in einer hohen Bereitschaft, demokratische Regeln anzuerkennen und sich für das Gemeinwesen aktiv einzusetzen. Indikatoren dafür sind u. a. das zivilgesellschaftliche Engagement, das Ausmaß der Wahlbeteiligung und das Vertrauen in die gesellschaftlichen Institutionen („Systemvertrauen“).

Als Strukturmerkmale der Regionen, die einen Einfluss auf die Demokratische Integration haben könnten, wurden einbezogen:

  • Urbanität/Städtische Siedlungsweise
  • Familismus: familiale Lebensweise
  • Demografischer Druck: hoher Anteil von Menschen in höherem Lebensalter bei geringem Anteil von Menschen im erwerbsfähigen Alter
  • (Relative) Benachteiligung: wirtschaftliche und soziale Benachteiligung der Bevölkerung
  • wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region
  • Unsicherheit durch (belastende) Kriminalität
  • Östliche vs. westliche Bundesländer

Für diese Strukturmerkmale wurden jeweils Kennziffern aus jeweils drei bis vier Indikatoren berechnet. Um zeitliche Entwicklungen abbilden zu können, wurden – soweit möglich – für die Fortführung dieselben Indikatoren verwendet wie in der ersten Welle des Monitorings. Wo es nötig und sinnvoll war, wurde das Monitoring weiterentwickelt und neu verfügbare oder aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen mittlerweile aussagekräftigere Indikatoren verwendet.

In der Online-Seminar-Reihe #EngagiertGeforscht der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt stellt Thomas Klie die Studie und ihre wichtigsten Ergebnisse vor (Video, 35min.).

Die Ergebnisse des Monitorings wurden am 27.11.2024 in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund in einer Podiumsveranstaltung mit etwa 80 Gästen diskutiert. Das Podium war besetzt mit Prof. Dr. Renate Köcher (Direktorin des Instituts für Demoskopie in Allensbach), Staatssekretärin Juliane Seifert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat, Marieke Reimann (stv. Chefredakteurin des SWR), Michael Ranft (Staatssekretär a. D. im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg) und Jan Holze (DSEE) (s. Pressemitteilung des zze).


Partner:Zentrum für Zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze)
Förderung:Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE)
Status:abgeschlossen
Laufzeit:04/2023 – 10/2024
Publikationen:Buch
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