Im Zentrum des Projekts „Besser Ankommen – Neue Wege des interkulturellen Wertedialogs mit Geflüchteten“ steht die Erprobung eines niedrigschwelligen Angebots zur Adressierung des Themas „Werte und Zusammenleben in Deutschland“. Das in der Pilotphase in drei Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete im Stadtgebiet Freiburg umgesetzte Rahmenkonzept zielt auf die Vermittlung und Aneignung eines interkulturellen Orientierungswissens und Know hows, mit dem Geflüchtete im Prozess des Ankommens in und des Erschließens von Teilhabemöglichkeiten an der „deutschen Lebenswelt“ unterstützt und gestärkt werden sollen. Interkulturell besetzte Tandem-Teams aus vorab geschulten ehrenamtlich Engagierten mit und ohne eigene Flucht- / Migrationserfahrung, so die Projektidee, diskutieren in den Unterkünften gemeinsam mit Geflüchteten wertebezogene Themen und Fragen – nicht abstrakt und theoretisch, sondern praxis- und alltagsnah. Mit diesem zivilgesellschaftlich getragenen Ansatz eines Dialogs „auf Augenhöhe“ sollen Geflüchtete hiesige Wertvorstellungen und kulturelle Gepflogenheiten, sowie für alle geltende Rechte und Pflichten besser kennen- und verstehen lernen.
Der Prozess der Konzeptentwicklung und Projektumsetzung wird von einer Steuerungsgruppe aus Institutionen und Organisationen getragen und begleitet, die sich im Jahr 2016 zu einem regionalen Netzwerk zusammengeschlossen haben: Stadt Freiburg, Amt für Migration und Integration (AMI); Regierungspräsidium Freiburg (RP), Interkulturelles Kompetenzteam (IKT); Polizeipräsidium Freiburg; die Integrationsbeauftragten der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen; TC Team Consult; European Homecare (EHC); Unabhängige Sozial- und Verfahrensberatung der Liga der Wohlfahrtsverbände; Deutsches Rotes Kreuz.
Aufgabe der prozessbegleitenden, formativen Begleitforschung ist erstens, im Projektverlauf eine kontinuierliche Rückkopplung zwischen der ehrenamtlichen Praxis in den Einrichtungen, der städtischen Projektkoordination, sowie der Steuerungsgruppe der beteiligten Projektpartner zu unterstützen. Hierzu werden systematisch Beobachtungen, Erfahrungen, Überlegungen und Fragen aus der Praxis zusammengetragen und für Anpassungen und Weiterentwicklungen im Projektverlauf genutzt. Zweitens dient die Pilotphase dazu, die im Projektkontext gewonnenen praktischen Erfahrungen und Denkanstöße auf übergreifende Hinweise zu Potentialen, Gelingensbedingungen wie auch Barrieren eines Wertedialogs „auf Augenhöhe“ mit Geflüchteten hin zu verdichten und mit bestehenden Formaten und Ansätzen der „Wertevermittlung“ (z.B. Integrationskurse) in Bezug zu setzen.
Auftraggeber: Stadt Freiburg, Amt für Migration und Integration (AMI)
Status: abgeschlossen
Laufzeit: 10/2017 – 09/2018
Publikationen: Buch