Aktionsräume von Kindern auf dem Land

Für die Entwicklungsmöglichkeiten und die Lebensqualität von Kindern im Alter von etwa 5 bis 9 Jahren ist es sehr wichtig, dass sie über Möglichkeiten zum freien und unbeaufsichtigen Spielen im Freien mit Gleichaltrigen verfügen. Das Wohnumfeld sollte dafür gefahrlos, zugänglich, gestaltbar sein und Interaktionschancen mit anderen Kindern ermöglichen. Solche „Aktionsräume“ gingen im Laufe der Stadtentwicklung vielfach verloren. Welche Auswirkungen das auf den Kinderalltag hat, konnte mit der „Freiburger Kinderstudie“ eindrücklich belegt werden.

Man sollte erwarten können, dass die Aktionsraumqualität für Kinder, die im ländlichen Raum aufwachsen, deutlich besser ist, als in einer Großstadt wie Freiburg. Wir hatten die Gelegenheit, dies in zwei ländlichen Gemeinden in Rheinland-Pfalz (Langenlonsheim und Bretzenheim) zu untersuchen. Überraschenderweise zeigte sich, dass sich die Verhältnisse zwischen Stadt und Land nur wenig unterscheiden. Auch in den ländlichen Gemeinden schränken u.A. stark befahrene Straßen, verdichtete Bebauung, intensive Landwirtschaft die Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien für Kinder deutlich ein. Von einer ländlichen Idylle für Kinder kann also nicht ohne Weiteres ausgegangen werden, auch hier ist es wichtig, Aktionsräume für Kinder zu sichern und entsprechende Flächen bei der Raumplanung in den Blick zu nehmen.


Themenfeld:Kinder und Jugendliche
Auftraggeber:Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland Pfalz (aktuell: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität)
Status:abgeschlossen
Laufzeit:1996 – 1997
Publikationen:Buch, Aufsatz
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